BE WILD AND FREE | PHILIPP SCHRAUT

Ausbildung zum Steinzeitexperten – The year course to become a Stone Age expert

Jahresausbildung zum Steinzeitexperten - The year course to become a Stone Age expert

Die Ausbildung zum Steinzeitexperten ermöglicht dir, die komplette Ausrüstung eines Steinzeitmenschen nachzubauen und auf deine persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Diese Ausbildung ist besonders vielfältig, da sie alle Bereiche des Lebens in prähistorischer Zeit abdeckt: Werkzeuge, Kleidung, Ernährung und Erfahrung der damaligen Lebensweise eines Steinzeitclans. Und als Krönung ziehen wir mit der prähistorischen Ausstattung auf Ötzis Pfaden über die Alpen.
Survivaltrainer Philipp Schraut beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit primitiven Technologien und die Entdeckung der Eismumie Ötzi öffnete ihm ein Fenster in die Vergangenheit. So verwundert es auch nicht, dass er nach dem Studium der Restaurierung nach Südtirol ging, um dem berühmten Gletschermann näher zu sein. Bei seiner Arbeit als Experimentalarchäologe im Archeoparc Schnalstal vermittelte er 15 Jahre lang den Besuchern des Museums die Vielzahl an unterschiedlichen Handwerkstechniken. Und da er als ausgebildeter Wanderführer die umliegende Bergwelt wie seine Westentasche kennt, weiß er auch, auf welchen uralten Pfaden Ötzi zum Gletscher aufstieg, auf dem er seinen Tod fand.
Die Ausbildung wendet sich an Wildnispädagogen, Naturpädagogen, Lehrer aus den Bereichen Geschichte und Technik, Archäologen, Museumsmitarbeiter, urgeschichtlich Interessierte und Menschen aus dem Bereich Bushcraft und Survival, die ihre manuellen Fähigkeiten maximal steigern wollen. Nach Abschluss der Ausbildung besteht die Möglichkeit als Archäotechniker entweder selbständig oder für archäologische Freilichtmuseen zu arbeiten. Archäologen und Wanderführer bekommen den Blick des Steinzeitmenschen vermittelt, der es ermöglicht, Spuren vorzeitlicher Besiedlung in der Landschaft zu entdecken. Durch das selbst Miterleben des steinzeitlichen Alltags und der einzigartigen Tour durch das Hochgebirge baut sich ein Erfahrungsschatz auf, mit dem du die Steinzeit wieder lebendig werden lässt.
Die Dauer: Die gesamte Ausbildung ist in 3 große Blöcke unterteilt, die jedesmal eine Immersion darstellen, um neben dem fachlichen Teil auch die soziale Komponente des Steinzeitlebens erfahren zu können. Der handwerkliche Teil der Ausbildung erstreckt sich über 21 Tage, verteilt auf eine 12 tägige Immersion Ende Mai/ Anfang Juni 2025 und einen weiteren Ausbildungsblock von 9 Tagen im November 2025. Die Zeit bis zur abschließenden Alpenüberquerung im Spätsommer/ Herbst 2026 kannst du nutzen, um deine Ausrüstung zu vervollständigen und deine Skills zu perfektionieren. Unsere Steinzeitwanderung dauert 6 Tage und ist ein wichtiger Teil der Ausbildung, weil dir das direkte Erleben der alpinen Bergwelt voller prähistorischer Stätten ungeahnte Einblicke in das Leben vor 5.000 Jahren gibt.
Der Preis: Die Kosten für die gesamte Ausbildung betragen € 3.355,00 und darin enthalten sind auch die Materialspesen und ein einfaches Mittagessen, welches wir uns an den Kurstagen auf dem Feuer zubereiten.
Der Ort: Alle Ausbildungsmodule finden in Ötzis Heimat, dem Vinschgau in Südtirol statt. In der Gemeinde Latsch konnten mehrere Siedlungen aus der Steinzeit nachgewiesen werden. Daher ist es der ideale Platz, um in die steinzeitlichen Techniken einzutauchen. Wir haben dort einen wunderschönen Ort mit Feuerstelle im Wald und einem Bach in der Nähe, an dem du auch deinen Schlafsack ausrollen kannst. Ansonsten stehen für die Übernachtungen der Campingplatz von Latsch oder diverse Hotels und Pensionen zur Verfügung. In Meran gibt es auch eine Jugendherberge.
Die komplette von dir angefertigte Ausrüstung gehört dir und verbleibt dir zusammen mit einem Zertifikat und natürlich den einzigartigen Erinnerungen an das gemeinschaftliche Erleben echten Steinzeitfeelings.

The year course to become a Stone Age expert allows you to recreate the complete equipment of a Stone Age man and adapt it to your personal needs. This course is particularly diverse, as it covers all areas of life in prehistoric times: tools, clothing, nutrition and experience of the way of life of a Stone Age clan at that time. And to top it all off, we will follow Ötzi’s footsteps across the Alps with the prehistoric equipment.
The training is aimed at wilderness guides, nature educators, history and technology teachers, archaeologists, museum staff, people interested in prehistory, and people in the field of bushcraft and survival who want to increase their manual skills to the maximum. Archaeologists and hiking guides are given the view of Stone Age man, which makes it possible to discover traces of prehistoric settlement in the landscape. By experiencing everyday life in the Stone Age and the unique tour through the high mountains, you will build up a wealth of experience with which you can bring the Stone Age back to life.
Survival trainer Philipp Schraut has been dealing with primitive technologies since his childhood and the discovery of the ice mummy Ötzi opened a window into the past for him. So it is not surprising that after studying restoration, he went to South Tyrol to be closer to the famous glacier man. During his work as an experimental archaeologist at the Archeoparc Val Senales, he has been teaching visitors of the museum the variety of different craft techniques. And as a trained hiking guide, he knows the surrounding mountains like the back of his hand, so he also knows the ancient paths on which Ötzi the Iceman climbed to the glacier on which he met his death.
The duration: The craft part of the course extends over 21 days, devided into two immersions, one in June 2025 and another one in November 2025. You can use the time until the final crossing of the Alps in autumn 2026 to complete your equipment and perfect your skills. Our Stone Age trip lasts 6 days and is an important part of the training, because the direct experience of the alpine mountains full of prehistoric sites gives you unexpected insights into life 5,000 years ago.
The price: The cost of the entire course is € 3,355.00 and includes the material expenses and a simple lunch, which we prepare on the fire on the course days.
The location: All course modules take place in Ötzi’s homeland, the Vinschgau Valley in South Tyrol. In the municipality of Laces, several settlements from the Stone Age have been identified. Therefore, it is the ideal place to immerse yourself in the Stone Age techniques. We have a beautiful spot there with a fire pit in the woods and a stream nearby where you can also roll out your sleeping bag. Otherwise, the campsite of Latsch or various hotels and guesthouses are available for overnight stays. There is also a youth hostel in Merano.
All the equipment you have made is yours and will remain with you along with a certificate and, of course, the unique memories of experiencing real Stone Age feeling together.

29. Mai - 9. Juni 2025: Die erste Immersion

Das, was die Steinzeit wohl am meisten charakterisiert, ist die Verwendung von Werkzeugen aus Stein. Der Feuerstein, Flint oder Silex ist einzigartig in seinen Materialeigenschaften und die gekonnte Bearbeitung ermöglicht die Herstellung überragend scharfer Messer und effizienter Waffen. Für alle folgenden Module sind Werkzeuge aus Silex notwendig und daher beginnen wir die Ausbildung mit dem Erlernen der richtigen Technik, um diese selbst anfertigen zu können. Du erfährst, wie du dir deine persönlichen Werkzeuge zur Steinbearbeitung selbst zusammenstellen kannst. Am ersten Flintknappingwochenende lernen wir die theoretischen Grundlagen und üben praktisch, rasiermesserscharfe Klingen aus einer Silexknolle herauszuschlagen. Mit dem Retuscheur verwandeln wir diese zu Pfeilspitzen, Schabern und anderen Werkzeugen, die wir für die Anfertigung unserer persönlichen Ausrüstung benutzen werden. Das Ziel ist es, auch eine Dolchklinge für unser Ötzimesser herzustellen und in einen Holzgriff zu schäften. Und da Feuermachen zu den grundlegenden Fähigkeiten eines jeden Steinzeitmenschen zählt, erlernen wir auch die Kunst, wie man mit Pyrit Funken schlägt.
Wir bauen uns Pfeile und einen Bogen, wie es seit gut 10.000 Jahren gemacht worden ist, aus einem Stück Holz. Hierbei kommt es nicht nur auf die Auswahl der richtigen Hölzer an, sondern vor allem auf die richtige Bearbeitung: Ein falscher Schnitt und der Bogen würde bei Benutzung brechen. Beim Feintuning, dem sog. Tillern kommen auch unsere Werkzeuge aus Silex wieder zum Einsatz. Die Bogensehne zwirnen wir aus natürlich auch aus authentischen steinzeitlichen Materialien, entweder aus Lindenbast oder aus Rohhautstreifen. Zum Transport der Pfeile brauchen wir auch einen Köcher. Dieser besteht aus einer Tierhaut, die durch einen Haselnussstock in Form gehalten wird und mit einem Lederriemen über der Schulter getragen werden kann.
Das Fell der erlegten Tiere wird in diesem aufwändigen Verfahren zu einem atmungsaktiven und weichen Leder. Hierzu wird die Haut zunächst von den Haaren und anhaftenden Fleischresten befreit. Anschließend wird das Gehirn des Tieres benutzt, um daraus eine Gerblösung zu kochen, welche in die gereinigte Haut eingearbeitet werden muss. Nun kann das Gewebe gestreckt werden und muss bis zur vollständigen Trocknung in Bewegung gehalten werden. Erst das abschließende Räuchern macht die Gerbung wasserbeständig. Wir stellen sowohl glattes Leder her als auch gegerbte Felle, die für unsere hochgebirgstaugliche Kleidung wichtig sind.

Arguably, what most characterizes the Stone Age is the use of stone tools. Flint or Silex is unique in its material properties and the skilful processing enables the production of outstandingly sharp knives and efficient weapons. For all the following modules, tools made of Silex are necessary and therefore we start the course by learning the right technique to be able to make them ourselves. You will learn how to put together your own personal tools for stone processing. On the first weekend of Flintknapping, we learn the theoretical basics and practice knocking razor-sharp blades out of a piece of flint. With the retoucher, we will turn them into arrowheads, scrapers and other tools that we will use to make our personal equipment. The goal is also to make a dagger blade for our Ötzi knife and to stick it into a wooden handle. And since making fire is one of the basic skills of every Stone Age person, we also learn the art of how to strike sparks with iron pyrite.
We build a bow from a single piece of wood, as it has been done for about 10,000 years. It is not only a matter of choosing the right woods, but above all of the right processing: a wrong cut and the bow would break when used. For fine tuning, the so-called tillering, our tools made of Silex are also used again. We twist the bowstring from authentic Stone Age materials, either from linden bast or from rawhide. To match the bow, we build arrows from the best available woods and, of course, from our self-made arrowheads made of silex. The glue that binds all the components together is birch tar, which is obtained from birch bark by dry distillation. We also need a quiver for transport, so that the sensitive arrows remain well protected. This consists of an animal skin that is held in shape by a hazelnut stick and can be worn over the shoulder with a leather strap.
In the tanning process, the hide of the hunted animals becomes a breathable and soft leather. To do this, the hair and adhering flesh residues are scraped off. The animal’s brain is then used to brew a tanning solution, which must be worked into the cleansed skin. Now the fabric can be stretched and must be kept in motion until it is completely dry. The final smoking process makes the tanning water-resistant. We are also tanning fur on hides for our alpine clothing.

Action:
Lernfaktor:
Entspannung:
Herausforderung:

8.- 16. November 2025: Die zweite Immersion

Der zweite Teil der Ausbildung ist dem eigentlichen Zusammenstellen der Steinzeitausrüstung gewidmet. Hier lassen wir unsere Kleidungsstücke aus Fell und Leder entstehen, die sowohl funktional als auch schön sein dürfen. Hirngegerbtes Leder hat einen ausgezeichneten Tragekomfort und lässt sich bei Bedarf sogar waschen. Dort wo Fell zum Einsatz kommt, erhalten wir eine hervorragende Isolation gegen die Kälte des Hochgebirges. Mithilfe der sog. Zwirnbindetechnik stellen wir uns einen Umhang bzw. eine Isomatte aus langen Gräsern her. Bei dem Stück, das Ötzi bei sich trug, ist die Wissenschaft nicht sicher, ob es ein Regenmantel oder eine isolierende Unterlage gegen die Bodenkälte in der Nacht sein sollte. Jedenfalls lässt sich dieser Ausrüstungsgegenstand vielseitig nutzen. Damit wir auf unserer Abschlusstour alles mitnehmen und trotzdem die Hände frei behalten können, bauen wir uns ein Tragegestell als Rucksack. Außerdem lernen wir, wie man Gefäße aus Baumrinde macht. In diesem Modul komplettieren wir unsere Ausrüstung mit allem, was wir für unsere Reise noch brauchen. Auch Ötzis Reiseapotheke, ein Birkenporling muss natürlich dabei sein.

Our self-tanned leather becomes clothing in this module. Brain-tanned leather is extremely comfortable and yet very durable. From this we sew our own tailor-made clothes. Large pieces become a shirt, small pieces become a belt pouch, like the one our Ötzi wore around his waist. Where fur is used, we get excellent insulation against the cold of the high mountains. Like the leather clothing, it will be individually tailored to your body. With the help of a special twisted tying technique, we make a cape or sleeping mat out of long grasses. In the case of the piece that Ötzi carried with him, science is not sure whether it was intended to be a raincoat or an insulating pad against the cold of the ground at night. In any case, this piece of equipment can be used in a variety of ways. So that we can take everything with us on our final tour and still keep our hands free, we build a carrying frame as a backpack. We will also learn how to make containers from tree bark. In this module, we complete our equipment with everything we need for our trip. Of course, Ötzi’s first-aid kit, a birch polypore fungus, must also be included.

Action:
Lernfaktor:
Entspannung:
Herausforderung:

September 2026: Die dritte Immersion

Alpenhauptkamm Überquerung mit der vollständigen Steinzeitausrüstung
Wir starten im Vinschgau, wo Ötzi seine letzten Lebensjahre verbracht hat und ziehen als Steinzeitnomaden durch das Schnalstal. Nach einem Zwischenstopp bei den jungsteinzeitlichen Häusern des Archeoparc steigen wir auf einem prähistorischen Pfad zur Ötzi Fundstelle auf. Übernachtet wird an einem Jägerrastplatz im Ötztal, am letzten Tag kehren wir über das Hochjoch wieder nach Südtirol zurück. Auf dieser Reise testen wir nicht nur die Funktionalität unserer Ausrüstung, es ist auch ein Test unserer Persönlichkeit, wie viel Steinzeitmensch noch in uns steckt.

The third immersion: The journey- crossing the Alps with Stone Age gear
We start in Val Venosta, where Ötzi spent the last years of his life, and wander through the Val Senales as Stone Age nomads. After a stop at the Neolithic houses of the Archeoparc museum, we ascend on a prehistoric path to the site where Ötzi was found. We spend the night at a hunter’s rest area in the Ötztal, on the last day we return to South Tyrol via the Hochjoch. On this journey we not only test the functionality of our equipment, it is also a test of our personality, how much Stone Age man is still in us.

Action:
Lernfaktor:
Entspannung:
Herausforderung:
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