BE WILD AND FREE | PHILIPP SCHRAUT

Ausbildung zum Steinzeitexperten

Jahresausbildung zum Steinzeitexperten

Die Ausbildung zum Steinzeitexperten ermöglicht dir, die komplette Ausrüstung eines Steinzeitmenschen nachzubauen und auf deine persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Diese Ausbildung ist besonders vielfältig, da sie alle Bereiche des Lebens in prähistorischer Zeit abdeckt: Werkzeuge, Kleidung, Ernährung und Erfahrung der damaligen Lebensweise eines Steinzeitclans. Und als Krönung ziehen wir mit der prähistorischen Ausstattung auf Ötzis Pfaden über die Alpen.
Die Ausbildung wendet sich an Wildnispädagogen, Naturpädagogen, Lehrer aus den Bereichen Geschichte und Technik, Archäologen, Museumsmitarbeiter, urgeschichtlich Interessierte und Menschen aus dem Bereich Bushcraft und Survival, die ihre manuellen Fähigkeiten maximal steigern wollen. Nach Abschluss der Ausbildung besteht die Möglichkeit als Archäotechniker entweder selbständig oder für archäologische Freilichtmuseen zu arbeiten. Archäologen und Wanderführer bekommen den Blick des Steinzeitmenschen vermittelt, der es ermöglicht, Spuren vorzeitlicher Besiedlung in der Landschaft zu entdecken. Durch das selbst Miterleben des steinzeitlichen Alltags und der einzigartigen Tour durch das Hochgebirge baut sich ein Erfahrungsschatz auf, mit dem du zukünftig auch in deinen Erzählungen die Steinzeit wieder lebendig werden lässt.
Die Dauer: Der handwerkliche Teil der Ausbildung erstreckt sich über 22 Tage, verteilt auf 11 Wochenenden von Februar bis November 2024. Die Zeit bis zur abschließenden Alpenüberquerung im Herbst 2025 kannst du nutzen, um deine Ausrüstung zu vervollständigen und deine Skills zu perfektionieren. Unsere Steinzeitwanderung dauert 6 Tage und ist ein wichtiger Teil der Ausbildung, weil dir das direkte Erleben der alpinen Bergwelt voller prähistorischer Stätten ungeahnte Einblicke in das Leben vor 5.000 Jahren gibt. Insgesamt dauert das Abenteuer Steinzeit somit 28 Tage, also eine volle Mondphase!
Der Preis: Die Kosten für die gesamte Ausbildung betragen € 3.355,00 und sind entweder als einmaliger Betrag oder in bis zu 10 Raten zu bezahlen. Darin enthalten sind auch die Materialspesen und ein einfaches Mittagessen, welches wir uns an den Kurstagen auf dem Feuer zubereiten.
Der Ort: Alle Ausbildungsmodule finden in Ötzis Heimat, dem Vinschgau in Südtirol statt. In der Gemeinde Latsch konnten mehrere Siedlungen aus der Steinzeit nachgewiesen werden. Daher ist es der ideale Platz, um in die steinzeitlichen Techniken einzutauchen. Wir haben dort einen wunderschönen Ort mit Feuerstelle im Wald und einem Bach in der Nähe, an dem du auch deinen Schlafsack ausrollen kannst. Ansonsten stehen für die Übernachtungen der Campingplatz von Latsch oder diverse Hotels und Pensionen zur Verfügung. In Meran gibt es auch eine Jugendherberge.
Die komplette von dir angefertigte Ausrüstung gehört dir und verbleibt dir zusammen mit einem Zertifikat und natürlich den einzigartigen Erinnerungen an das gemeinschaftliche Erleben echten Steinzeitfeelings.
Hier nun die detaillierte Beschreibung der Ausbildungsmodule und noch weitere Steinzeitkurse:

17.-18. Februar 2024 Modul 1: Feuersteinbearbeitung I

Das, was die Steinzeit wohl am meisten charakterisiert, ist die Verwendung von Werkzeugen aus Stein. Der Feuerstein, Flint oder Silex ist einzigartig in seinen Materialeigenschaften und die gekonnte Bearbeitung ermöglicht die Herstellung überragend scharfer Messer und effizienter Waffen. Für alle folgenden Module sind Werkzeuge aus Silex notwendig und daher beginnen wir die Ausbildung mit dem Erlernen der richtigen Technik, um diese selbst anfertigen zu können. Du erfährst, wie du dir deine persönlichen Werkzeuge zur Steinbearbeitung selbst zusammenstellen kannst. Am ersten Flintknappingwochenende lernen wir die theoretischen Grundlagen und üben praktisch, rasiermesserscharfe Klingen aus einer Silexknolle herauszuschlagen. Und da Feuermachen zu den grundlegenden Fähigkeiten eines jeden Steinzeitmenschen zählt, erlernen wir auch die Kunst, wie man mit Pyrit Funken schlägt.
Action:
Lernfaktor:
Entspannung:
Herausforderung:

24.-25. Februar 2024 Modul 2: Feuersteinbearbeitung II

Im zweiten Flintknapping Modul wenden wir uns der Weiterverarbeitung der Abschläge aus dem ersten Modul zu. Mit dem Retuscheur verwandeln wir diese zu Pfeilspitzen, Schabern und anderen Werkzeugen, die wir für die Anfertigung unserer persönlichen Ausrüstung benutzen werden. Das Ziel ist es, auch eine Dolchklinge für unser Ötzimesser herzustellen und in einen Holzgriff zu schäften.
Action:
Lernfaktor:
Entspannung:
Herausforderung:

16.-17. März 2024 Modul 3: Steinzeitlicher Bogenbau

In diesem Modul bauen wir uns einen Bogen, wie es seit gut 10.000 Jahren gemacht worden ist, aus einem Stück Holz. Hierbei kommt es nicht nur auf die Auswahl der richtigen Hölzer an, sondern vor allem auf die richtige Bearbeitung: Ein falscher Schnitt und der Bogen würde bei Benutzung brechen. Beim Feintuning, dem sog. Tillern kommen auch unsere Werkzeuge aus Silex wieder zum Einsatz. Die Bogensehne zwirnen wir aus natürlich auch aus authentischen steinzeitlichen Materialien, entweder aus Lindenbast oder aus Rohhautstreifen.
Action:
Lernfaktor:
Entspannung:
Herausforderung:

23.-24. März 2024 Modul 4: ein Köcher voller Pfeile

Passend zum Bogen bauen wir uns Pfeile aus den besten verfügbaren Hölzern und natürlich aus unseren selbstgemachten Pfeilspitzen aus Silex. Der Kleber, der alles Komponenten miteinander verbindet, ist das Birkenpech, welches durch trockene Destillation aus Birkenrinde gewonnen wird. Zum Transport brauchen wir auch einen Köcher, damit die empfindlichen Pfeile auch gut geschützt bleiben. Dieser besteht aus einer Tierhaut, die durch einen Haselnussstock in Form gehalten wird und mit einem Lederriemen über der Schulter getragen werden kann.
Action:
Lernfaktor:
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Herausforderung:

6.-7. April 2024 Modul 5: Steinzeitliche Ernährung

Ausgehend von einem Reh, Hirsch oder anderem erlegten Wild gehen wir alle Schritte der Verarbeitung durch, um keine der vielen wertvollen Ressourcen zu verschwenden. Mit unseren Silexmessern zerlegen wir das Tier und bereiten das Fleisch auf steinzeitliche Weise zu: Das kann auf dem offenen Feuer geschehen, aber auch in einem sog. Erdofen. Für unsere Abschlussprüfung, die sechstägige Wanderung, trocknen wir bereits jetzt einen Teil des Fleisches und machen es somit für lange Zeit haltbar. Das Fell, die Sehnen und die Knochen heben wir für das kommende Modul auf.
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Lernfaktor:
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Herausforderung:

8.-9. Juni 2024 Modul 6: Leder gerben

Das Fell der erlegten Tiere wird in diesem aufwändigen Verfahren zu einem atmungsaktiven und weichen Leder. Hierzu wird die Haut zunächst von den Haaren und anhaftenden Fleischresten befreit. Anschließend wird das Gehirn des Tieres benutzt, um daraus eine Gerblösung zu kochen, welche in die gereinigte Haut eingearbeitet werden muss. Nun kann das Gewebe gestreckt werden und muss bis zur vollständigen Trocknung in Bewegung gehalten werden. Erst das abschließende Räuchern macht die Gerbung wasserbeständig.
Action:
Lernfaktor:
Entspannung:
Herausforderung:

15.-16. Juni Modul 7: Felle gerben

Ein großer Teil der Steinzeitkleidung besteht aus verschiedenen Tierfellen. Obwohl die Grundlagen des Gerbens gleich sind wie beim Leder gerben, gibt es einige große Unterschiede, wenn das Haarkleid erhalten bleiben soll.
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Lernfaktor:
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21.-22. September 2024 Modul 8: Grasumhang oder Isomatte?

Mithilfe der sog. Zwirnbindetechnik stellen wir uns einen Umhang bzw. eine Isomatte aus langen Gräsern her. Bei dem Stück, das Ötzi bei sich trug, ist die Wissenschaft nicht sicher, ob es ein Regenmantel oder eine isolierende Unterlage gegen die Bodenkälte in der Nacht sein sollte. Jedenfalls lässt sich dieser Ausrüstungsgegenstand vielseitig nutzen.
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Lernfaktor:
Entspannung:
Herausforderung:

26.-27. Oktober 2024 Modul 9: Steinzeitliche Kleidung aus Leder

Unser selbst gegerbtes Leder wird in diesem Modul zu Kleidung. Hirngegerbtes Leder ist äußerst angenehm und trotzdem sehr robust. Hieraus nähen wir uns unsere eigene, maßgeschneiderte Kleidung. Aus großen Stücken wird ein Hemd, aus kleinen eine Gürteltasche, wie sie auch unser Vorbild Ötzi getragen hat.
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Entspannung:
Herausforderung:

9.-10. November 2024 Modul 10: Steinzeitliche Kleidung aus Fellen

Dort wo Fell zum Einsatz kommt, erhalten wir eine hervorragende Isolation gegen die Kälte des Hochgebirges. Wie auch die Lederkleidung, wird diese individuell auf dich angepasst.
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Lernfaktor:
Entspannung:
Herausforderung:

16.-17. November 2024 Modul 11: ein Rucksack und Birkenrindengefäße

Damit wir auf unserer Abschlusstour alles mitnehmen und trotzdem die Hände frei behalten können, bauen wir uns ein Tragegestell als Rucksack. Außerdem lernen wir, wie man Gefäße aus Baumrinde macht. In diesem Modul komplettieren wir unsere Ausrüstung mit allem, was wir für unsere Reise noch brauchen. Auch Ötzis Reiseapotheke, ein Birkenporling muss natürlich dabei sein.
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Lernfaktor:
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Herausforderung:

September/ Oktober 2025 Modul 12: Alpenüberquerung in steinzeitlicher Ausrüstung

Wir starten im Vinschgau, wo Ötzi seine letzten Lebensjahre verbracht hat und ziehen als Steinzeitnomaden durch das Schnalstal. Nach einem Zwischenstopp bei den jungsteinzeitlichen Häusern des Archeoparc steigen wir auf einem prähistorischen Pfad zur Ötzi Fundstelle auf. Übernachtet wird an einem Jägerrastplatz im Ötztal, am letzten Tag kehren wir über das Hochjoch wieder nach Südtirol zurück. Auf dieser Reise testen wir nicht nur die Funktionalität unserer Ausrüstung, es ist auch ein Test unserer Persönlichkeit, wie viel Steinzeitmensch noch in uns steckt.
Der genaue Termin wird gemeinschaftlich festgelegt, da wir bei diesem Modul bereits als Stamm von Steinzeitnomaden zusammengewachsen sind.
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Herausforderung:
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